Mit Selbstliebe ist die uneingeschränkte Liebe zu sich selbst gemeint. Sie gilt als Fundament dafür, andere Menschen lieben zu können und ist ein wesentlicher Teil für die Interaktion mit unserer Umwelt. Auch in der Bibel steht es: „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ (Lev 19,18; Lk 10,27; Gal 5,14). Doch was hat es damit auf sich? Warum sollte man sich selber lieben lernen? Und wie kann man es schaffen sich selbst zu lieben? Diesen Fragen möchte ich in diesem Artikel gerne näher auf den Grund gehen.
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Wieso fällt es uns so schwer uns selber zu lieben?
Den meisten Menschen fällt es schwer sich selber zu lieben weil sie glauben nicht perfekt genug zu sein. Sie gehen davon aus, dass man etwas nur lieben kann, wenn man zu 100% davon überzeugt ist. Aber genau hier liegt der Trugschluss. Sich selber zu lieben hat etwas mit sich selber annehmen zu tun. Wer sich selber annehmen kann, und so akzeptieren kann wie er ist, akzeptiert seine Umwelt so wie sie ist – mit allen Höhen und Tiefen. Selbst dann wenn die Erwartungen nicht zu 100% erfüllt werden.
Zurückzuführen ist unser Mangel an Selbstliebe auf die immer stärker werdenden Anforderungen in unserer Gesellschaft. Der Leistungsdruck im Berufsleben, in der Uni oder auch Privat wird immer größer und in vielen Bereichen werden Ergebnisse entweder schlecht oder neutral bewertet obwohl es sich eigentlich um ein gutes Ergebnis handelt. Der Perfektionismus wird einfach grundlegend vorausgesetzt und lässt die Erwartungshaltung an uns selbst kontinuierlich steigen.
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Warum sollte man sich selbst lieben lernen?
Die Selbstliebe also die Liebe zu sich selber hat verschiedene positive Auswirkungen die unser Leben maßgeblich beeinflussen. Wenn wir uns selber Lieben, steigt auch gleichzeitig unser Selbstvertrauen. Das bedeutet, dass wir mit vielen Situationen einfach von Natur aus gelassener umgehen können. Wir gehen dadurch gestärkt in Verhandlungen hinein, weil wir wissen, dass unser persönlicher Wert nicht von Ergebnissen oder Leistungen abhängt die wir erbracht haben. Selbst wenn jemand Kritik übt, dann nehmen wir dies zur Kenntnis und verändern etwas erst dann, wenn wir selber davon überzeugt sind. Und nicht weil jemand anderes das verlangt. Das macht uns zu starken Persönlichkeiten.
Wir wirken attraktiver
Dadurch, dass wir uns selber lieben und gleichzeitig auch mehr Selbstvertrauen haben, wirken wir attraktiver auf unser Umfeld. Das macht sich zum Beispiel in dem bemerkbar was wir sagen. Die Selbstliebe macht uns von uns selber überzeugter und dadurch können wir auch das was wir sagen überzeugter auf den Punkt bringen. Menschen die wissen was sie wollen und mit einem klaren Ziel vor Augen voranschreiten, wirken einfach attraktiver.
Emotionale Stabilität
Die Selbstliebe verschafft uns emotionale Stabilität. Das bedeutet, dass wir nicht von der Meinung anderer abhängig sind und ein klares Verständnis von dem haben was wir eigentlich wollen. Dadurch unterliegen wir weniger ständigen Gefühlsschwankungen und Zweifeln die uns unsicher und destruktiv machen. Durch die Selbstliebe kann eine Ausgeglichenheit, innere Zufriedenheit und Gelassenheit mit uns selber und im Einklang unserer Umwelt hervorgerufen werden. Selbstliebende sind dadurch im Allgemeinen emotional positiver eingestellt.
Wir sind erfolgreicher
Sich selbst lieben bedeutet auch erfolgreicher zu sein. Das gilt sowohl für das Berufs- als auch Privatleben. Der Selbstliebende weiß, selbst wenn er scheitert, dass er an sich selber arbeiten muss und es beim nächsten Mal schaffen wird. Er gibt niemandem außer sich selber die Schuld dafür. Diese Selbsterkenntnis stärkt den Selbstliebenden vor Rückschlägen. Er weiß, dass es immer einen anderen Weg geben wird, bis er sein gesetztes Ziel erreicht hat.
Dasselbe gilt auch für das Privatleben. Wer sich selbst lieben kann, hat in der Regel auch erfolgreichere Beziehungen. Probleme werden zwar zur Kenntnis genommen aber der emotionale Beitrag wird nicht so hoch angesetzt. Das bedeutet, dass Selbstliebende häufig auch eine harmonischere Beziehung führen. Sie ist weniger geprägt von Streit, Wut und Zorn.
Wir sind großzügiger
Dadurch, dass wir wissen was wir selber an uns haben und uns auch im klaren darüber sind, dass uns dies keiner mehr wegnehmen kann, sind wir auch stärker bereit zu geben. Wir sind großzügiger. Das betrifft sowohl die Bereiche Liebe, Spenden, Menschen in Not als auch die allgemeine Hilfsbereitschaft. Selbstliebende sind weniger geprägt von Habgier, Neid und Missgunst. Sie sind dankbar für das was sie haben und daher auch gerne bereit von dem etwas abzugeben. Allgemein sind Selbstliebende mit sich selber im reinen und um das Wohlergehen anderer bemüht.
Wir behandeln uns selber besser
Darüber hinaus behandeln wir uns selber besser. Selbstliebende sind sich ihres eigenen Wertes bewusst und behandeln sich dadurch auch besser. Sie achten auf Ihre Ernährung, auf Ihre Gesundheit und auf ihr persönliches Umfeld. Sich selbst lieben, heißt auch dem Körper bewusst gutes zutun weil Selbstliebende wissen, dass alles was sie positives oder negatives ihrem Körper zuführen sich unmittelbar positiv oder negativ auswirkt.
Deshalb sind Selbstliebende Gesundheitsbewusst, achten auf Ihre Ernährung, treiben in Maßen regelmäßig Sport und schaffen Leute in ihr Umfeld die sie positiv beeinflussen. Selbstliebende wollen das Beste für sich, sind aber genauso bereit dazu dieses mit anderen zu teilen. Sie sind weder egoistisch, egozentrisch noch narzisstisch. Selbstliebende sind im reinen mit sich selber.
Wie kann man sich selbst lieben lernen?
Sich selbst lieben zu können kann man lernen. Häufig haben wir uns im Kindesalter auch schon selbst geliebt. Niemand kommt nämlich auf die Welt und sieht die Dinge wie sie sind. Aber durch unsere Umwelt, äußere Beeinflussung haben wir es wieder verlernt uns selber zu lieben. Dazu gehört zum Beispiel wie und mit wem wir aufgewachsen sind und wie uns vorgelebt worden ist mit Problemen umzugehen.
Auch gehört dazu ob man vielleicht schon früh auf eigenen Beinen stand oder eine gewisse selbstständig erst später gelernt hat. Die Folge können Selbstzweifel, innere Unzufriedenheit und Unsicherheit sein. Verstärkt kann dies dann durch Bloßstellung, Mobbing und negativer Kritik werden. Der innere wahrgenommene Selbstwert kann dann dadurch erheblich negativ beeifnlusst werden.
Innere Kritik ausschalten
Sich selbst lieben kann aber wiedererlernt werden. Das ist ein langer Reifeprozess der oftmals auch mit therapeutischer Hilfe schneller erreicht werden kann. Um sich selber zu lieben muss die innere Kritik ausgeschaltet werden. Das bedeutet, dass wir aufhören müssen uns selbst Vorwürfe zu machen bzw. uns selber zu kritisieren. Wir müssen lernen uns selber anzunehmen.
Das bedeutet, dass wir eine innere Einstellung erreichen müssen die besagt, dass wir zum Beispiel äußere Einflüsse so akzeptieren sollen wie sie sind. Vorwürfe müssen ausgeschaltet werden und wir dürfen unseren eigenen Wert nicht an den negativen Einflüssen festmachen. Nur weil etwas Negatives passiert ist, heißt es nicht, dass dadurch unser Selbstwert sinkt. Wir selber sind ok und lassen dies auch von keinem anderen streitig machen.
Die Ansicht über sich selbst ändern
Darüber hinaus sollten wir unsere Ansicht über uns selbst ändern. Das bedeutet, dass wir uns nicht ständig selber bewerten und vielleicht sogar noch selber bestrafen sollten. Dieses Wertesystem hat unmittelbaren Einfluss auf unser handeln und betrifft die Schwächung des Selbstvertrauens, der Attraktivität, der emotionalen Stabilität, des beruflichen und privaten Erfolgs, unserer physischen, mentalen und gesundheitlichen Verfassung sowie unserer Bereitschaft zu geben.
Diese Ansicht können wir ändern indem wir das innere Bewertungssystem weitestgehend abschalten und Kritik nicht auf uns persönlich beziehen. Sollte Kritik beispielsweise dennoch persönlich erscheinen, so akzeptieren wir diese in der Rückbesinnung auf das, was wir in der Vergangenheit erreicht haben und wer wir eigentlich sind.
Selbstvertrauen aufbauen
Selbstliebe hat auch viel damit zutun zu wissen wer man eigentlich ist, was man im Leben bisher erreicht hat und wo die eigenen Schwächen und Stärken sind. Und diese auch zu schätzen zu wissen. Um sich selbst lieben zu können muss daher langsam das Selbstvertrauen wieder aufgebaut werden. Dies kann man am besten erreichen in dem man sich darüber klar wird, was einem in der Vergangenheit zu dem gemacht hat wer man heute ist. Das Selbstvertrauen wieder aufzubauen kann mit therapeutischen Maßnahmen am ehesten erreicht werden. Eine bekannte Expertin auf dem Gebiet ist die Psychotherapeutin Judith Ortmann.
Fazit
Sich selbst lieben zu lernen, ist ein langer Weg der aber bezwingbar ist. Die Selbstliebe beeinflusst unser Selbstvertrauen, die Attraktivität, die emotionale Stabilität, den beruflichen und privaten Erfolg, unsere physische, mentale und gesundheitliche Verfassung sowie unserer Bereitschaft zu geben maßgeblich. Deshalb ist der Weg dorthin ein erstrebenswertes Ziel. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dafür.
Wer sich stärker mit dem Thema auseinandersetzen möchte, der sollte sich das Hörbuch AnzeigeHeirate dich selbst: Wie radikale Selbstliebe unser Leben revolutioniert mal anschauen.
Was sind bei Ihnen die größten Herausfordrungen bei der Selbstliebe? Freue mich über Ihre Kommentare.
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